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HIPS-Forschende entwickeln mit Partnern RSV-Impfstoff mit innovativer Impfstofftechnologie

Die Technologie auf Basis des Maus-Zytomegalie-Virus verspricht langanhaltenden Immunschutz

 

Nur eine einzige Impfstoffdosis, ein kleiner Pieks, und es besteht ein verlässlicher lebenslanger Immunschutz gegen gefährliche virale Krankheitserreger. Regelmäßige Auffrischimpfungen? Nicht nötig. „Genau solche Impfstoffe würde man sich grundsätzlich wünschen – insbesondere auch mit Blick auf zukünftige Pandemien“, sagt Prof. Luka Cicin-Sain, Leiter der Abteilung Virale Immunologie am HZI. „Unsere neuentwickelte Impfstofftechnologie könnte künftig eine besonders langanhaltende, vielleicht sogar lebenslange Schutzwirkung ermöglichen, perspektivisch auch gegen mehrere Krankheitserreger gleichzeitig.“

Forschende des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben eine neuartige vielversprechende Impfstofftechnologie entwickelt. Ihre bisherigen Studien zeigen: Bereits eine Impfstoffdosis führt zu einem effektiven und langanhaltenden Immunschutz. Basis dieser sogenannten MCMV-Impfstoffvektor-Technologie ist das Maus-Zytomegalie-Virus (MCMV). Es fungiert als Träger-Virus, das ausgewählte Antigene eines Krankheitserregers, gegen den geimpft werden soll, in den Körper schleust. In dem Anfang Januar am HZI gestarteten Anschlussprojekt VIVA-VEK-2 soll nun ein Proof-of-Concept-Impfstoffkandidat gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) hergestellt und auf Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft werden. Mit der neuen Impfstofftechnologie könnte eine Impfstoffdosis womöglich sogar für lebenslangen Schutz sorgen, vermuten die Forschenden. Das Projekt wird durch das Programm GO-Bio initial des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über zwei Jahre mit einem Fördervolumen in Höhe von einer Million Euro gefördert.

Ihren neuen RSV-Impfstoffkandidaten konstruieren die Forschenden mithilfe genetischer Methoden: Sie fügen ein bestimmtes Gen des RS-Virus, das für das sogenannte RSV-Pre-F-Protein kodiert, in den MCMV-Vektor ein. Dabei ersetzen sie ein besonders aktives Gen aus dem MCMV. Davon versprechen sich die Forschenden zum einen eine Zunahme der Sicherheit des Impfstoffs und zum anderen eine Steigerung der Immunantwort. In Untersuchungen im Großtiermodell werden die Forschenden die ausgelöste Immunantwort charakterisieren und die Wirksamkeit und Verträglichkeit des RSV-Impfstoffkandidaten prüfen. Läuft das Projekt erfolgreich, könnte der RSV-Impfstoffkandidat in etwa drei Jahren erstmals am Menschen erprobt werden, schätzen die Forschenden.

Mit dabei ist auch das Saarbrücker Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Es wurde im Jahr 2009 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Universität des Saarlandes gemeinsam gegründet. Die Forschenden suchen hier insbesondere nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie diese am besten zu ihrem Wirkort im menschlichen Körper transportiert werden können. www.helmholtz-hips.de

Mehr zum Thema finden Sie in der Originalveröffentlichung

Weitere Informationen zum Förderprogramm GO-Bio initial

 

Sie sind an der Forschung des HIPS interessiert? Dann melden Sie sich gerne bei unserer verantwortlichen Mitarbeiterin für den Life-Science-Bereich, Heike Ziegler-Braun

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Max Mustermann
Heike Ziegler-Braun Economy Transformation Hub 0681 210 66 203 heike.ziegler-braun@saaris.saarland