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3D-Druck im Handwerk angekommen: Saarbrücker Schreinerei zeigt Vorbildcharakter

Kürzlich versammelten sich etwa 100 Handwerksbetriebe, Branchenvertreter und Interessierte im Rahmen des Formats „TechSiteVisit“, ein regelmäßiges Treffen, gemeinsam mit saaris und der IHK Saarland, bei regionalen Akteuren im Saarland. Diesmal bei der Handwerkskammer (HWK) in Saarbrücken. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Anwendung von 3D-Druck-Technologien in Handwerksbetrieben am Beispiel einer Schreinerei“.

Ziel: Produkte in Serienreife zu bringen

Detlev Müller, Geschäftsführer der SMS Innenausbau GmbH sprach über die Anwendung von 3D-Druck in seinem Betrieb. Müllers Schreinerei gilt als Vorzeigeunternehmen und Pionier im Bereich der Digitalisierung und neuer Technologien im Handwerk. Bereits 2015 führte das Unternehmen den ersten 3D-Drucker ein, damals noch mit einem Volumen von etwa einem Kubikmeter. In den Jahren 2023 und 2024 folgten zwei weitere Maschinen, jetzt bereits für die Serienproduktion. Ein Anwendungsbeispiel aus der Praxis bei SMS Innenausbau sind Firmenlogos und Schriftzüge für den Messebau. Müllers Ziel: Weitere Produkte in Serienreife zu bringen und kontinuierlich in neue Drucker zu investieren.

Handwerkskammer bietet praxisnahe Weiterbildung im Bereich der 3D-Druck-Technologie

Ein besonders spannender Programmpunkt der Veranstaltung war die Vorstellung des kostengünstigen Weiterbildungskurses der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK). Dieser Kurs richtet sich an Mitarbeitende aus Handwerk und Industrie und bietet eine praxisnahe Weiterbildung im Bereich der 3D-Druck-Technologie: „ Ziel ist es, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, das volle Potenzial dieser innovativen Fertigungstechnologie zu nutzen. Der Kurs behandelt verschiedene Aspekte des 3D-Drucks, darunter die Verkürzung der Herstellungszeit, die Reduzierung von Kosten und Risiken sowie die Möglichkeiten zur Individualisierung und Designfreiheit“, so Alexander Petto, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer des Saarlandes. Darüber hinaus werde die Nachhaltigkeit der Technologie beleuchtet, was angesichts zunehmender Umweltanforderungen von großer Bedeutung sei.

„Der 3D-Druck ist in der Automobilindustrie längst etabliert und birgt enormes Potenzial für das Handwerk“

Dr. Pascal Strobel, bei saaris im Bereich Automotive verantwortlich, unterstrich den disruptiven Charakter der Technologie. „Der 3D-Druck ist in der Automobilindustrie bereits etabliert und birgt auch im Handwerk enormes Potenzial“, sagte er. Ziel der Veranstaltung sei es, den Besuchern die Vorteile dieser Technologie aufzuzeigen und ihnen Ideen für den Einsatz im eigenen Betrieb mitzugeben.

Anwendungsbeispiel: Schokolade aus dem 3D-Drucker

Besonders eindrucksvoll war bei einem Rundgang, vollgespickt mit innovativen Ideen, so wie das Beispiel einer Anwendungen mit dem Druck von Schokoladenfiguren. Im Restaurant können Kinder während der Vorspeise Bilder in 2D malen. Diese Bilder werden dann von einem Computer gescannt und während des Hauptgangs in 3D aus süßer Masse gedruckt. Zum Nachtisch erhalten die Kinder ihre gedruckten Kunstwerke zum Essen. Dieses Beispiel zeigt, dass der 3D-Druck nun auch im Handwerk angekommen ist und es beginnt, dieses zu verändern.

„Technologie hat das Potenzial, auch im Handwerk neue Maßstäbe zu setzen“

„3D-Druck wird ein Teil der Zukunft sein“, betonte Müller. „Teile werden immer vielseitiger, und in Zukunft werden sie als Datei verschickt und dann als Produkt ausgedruckt.“ Mit Blick auf die Vorreiter der Automobil- und Flugzeugindustrie ist klar: Die Technologie hat das Potenzial, auch im Handwerk neue Maßstäbe zu setzen. Die Handwerkskammer des Saarlandes bildet bereits aus und unterstützt Betriebe auf ihrem Weg in die digitale Zukunft.

 
 

Ihr Ansprechpartner bei saaris:

Max Mustermann
Dr. Pascal Strobel Automotive Transformation Hub | saaris.motovation 0681 210 66 201 pascal.strobel@saaris.saarland