100 Akteure entwickeln neue Innovationsstrategie bis 2030
Letzte Woche stellte Wirtschaftsminister Jürgen Barke die neue Innovationsstrategie des Saarlands für den Zeitraum 2024 bis 2030 auf dem Innovationsgipfel in Saarbrücken vor. Diese umfassende Strategie wurde unter Mitwirkung von rund 100 Akteurinnen und Akteuren aus saarländischen Hochschulen, Instituten, Unternehmen, Kammern und Verbänden entwickelt. Ziel ist es, die Forschungslandschaft des Saarlands stärker mit der regionalen Wirtschaft zu vernetzen und konkrete Maßnahmen umzusetzen, die Unternehmen helfen, aus Forschungsergebnissen Wertschöpfung zu generieren.
Ziele und Schlüsselbereiche der Innovationsstrategie
Die Innovationsstrategie verfolgt den Ansatz der intelligenten Spezialisierung und konzentriert sich auf drei Schlüsselbereiche mit besonderem Potenzial für die saarländische Forschungs- und Wirtschaftslandschaft:

Darüber hinaus befasst sich eine übergreifende Expertengruppe mit Akteuren des saarländischen Transfersystems mit dem Thema Innovationsmanagement und Technologietransfer. Ziel ist es, ganzheitliche Innovationsökosysteme zu schaffen, den Technologietransfer zu voranzutreiben und das Wertschöpfungspotenzial der Schlüsselbereiche gezielt zu fördern.
Beteiligungsprozess und Moderation
Der Beteiligungsprozess der Governance soll auch zukünftig fortgeführt werden, um kontinuierlich neue Innovationsimpulse für das Saarland zu setzen und Trends aufzugreifen. Die saaris GmbH begleitet und moderiert die Umsetzung der neuen Innovationsstrategie. Vier Gruppen, jeweils moderiert von erfahrenen Gruppensprechern sowie den saaris-Technologieberatern, arbeiten an der Umsetzung der Maßnahmen in den Schlüsselbereichen und übergreifenden Fragen des Innovationsmanagements. Diese Berater stehen in ständigem Austausch mit Stakeholdern aus Hochschulen, Instituten, Unternehmen, Kammern sowie Verbänden und kennen deren Bedürfnisse.
Podiumsdiskussion zur Rolle und den Aufgaben der Transfersysteme
Zum Abschluss der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion statt, an der Staatssekretärin Elena Yorgova-Ramanauskas, Jörg Scherer vom European Research and Project Office (EURICE), Michael Jung von der Organisation Triathlon und Mirjam Schwan vom Institut für Technologie Transfer (fitt) teilnahmen. Sie diskutierten die Herausforderungen und Aufgaben der Transfersysteme im saarländischen Innovationsökosystem.
Elena Yorgova-Ramanauskas betonte die Bedeutung des fortlaufenden Beteiligungsprozesses und die Notwendigkeit, neue Innovationsimpulse zu setzen und Trends aufzugreifen. Die Landesregierung strebt an, durch die Innovationsstrategie und die bereitgestellten EU-Fördermittel, insbesondere das EFRE-Programm, Wirtschaftswachstum zu generieren und die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu steigern. Dafür wurden 117 Millionen Euro bereitgestellt, um Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Unternehmen zu finanzieren.
Jörg Scherer hob hervor, dass das Saarland bereits jetzt erfolgreich bei der Akquirierung von EU-Fördermitteln ist. Er betonte jedoch die Notwendigkeit einer besseren Kommunikation und Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Die Einbindung internationaler Partner und die Schaffung von Crossinnovation-Netzwerken seien entscheidend, um die Innovationsfähigkeit des Saarlands weiter zu stärken.
Michael Jung und Mirjam Schwan wiesen auf die Herausforderungen des Technologietransfers hin. Besonders wichtig sei es, Hemmschwellen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu überwinden und niederschwellige Formate und Angebote für Unternehmen zu schaffen, um die Vernetzung zu fördern. Die Transferstellen sollen Unternehmen dabei unterstützen, Forschungsergebnisse in wirtschaftlich relevante Anwendungen zu überführen und umgekehrt der Forschung Einblicke in die Bedarfe der Wirtschaft zu geben.
Fazit und Ausblick
Die neue Innovationsstrategie des Saarlands setzt auf eine enge Vernetzung von Forschung und Wirtschaft, die Schaffung ganzheitlicher Innovationsökosysteme und die Nutzung von EU-Fördermitteln zur Umsetzung der Maßnahmen. Die Diskussion auf dem Innovationsgipfel zeigte, dass alle Beteiligten die Notwendigkeit und Chancen dieser Strategie erkennen und bereit sind, aktiv an ihrer Umsetzung mitzuwirken. Der nächste Schritt besteht nun darin den Beteiligungsprozess zu verstetigen um die geplanten Maßnahmen konkret umzusetzen. Die Aufbruchstimmung soll nun in produktives Handeln überführt werden. Die ersten Arbeitsgruppensitzungen der Governance 2.0 sind im Herbst geplant, um die Erreichung der Meilensteine zu überwachen und den Fortschritt zu sichern.



Details zu den Schlüsselbereichen
Digitalization & AI:
• Cybersicherheit: Schutz kritischer Infrastrukturen und sensibler Daten.
• Vertrauenswürdige KI: Entwicklung sicherer und transparenter KI-Systeme.
• Data Science/Collaboration: Nutzung von Big Data zur Verbesserung von Geschäftsprozessen.
• Quantentechnologie: Erforschung und Anwendung von Quantentechnologien.
Ansprechpartner bei saaris: Sabine Betzholz-Schlüter
Sustainable Smart Production & New Mobility:
• Kreislaufwirtschaft: Förderung von Recycling und Ressourcenschonung.
• Nachhaltige Energiesysteme: Entwicklung und Integration erneuerbarer Energien.
• Vernetzte Produktion: Einsatz von IoT und Smart Manufacturing.
• Mobilität der Zukunft: Elektrifizierung und Automatisierung des Verkehrs.
Ansprechpartner bei saaris: Dr. Pascal Strobel
Life Science & Material Science:
• Innovative Medizin: Entwicklung neuer Therapien und Diagnosemethoden.
• Gesundheitstechnologien: Einsatz moderner Technologien in der Gesundheitsversorgung.
• Biointelligente Diagnostik: Nutzung biologischer Systeme zur Diagnostik.
• Synthetische Biotechnologie: Entwicklung künstlicher biologischer Systeme.
Ansprechpartner bei saaris: Heike Ziegler-Braun
Innovationsmanagement und Technologietransfer:
• Ganzheitliche Innovationsökosysteme: Schaffung vernetzter Forschungs- und Innovationsumgebungen.
• Technologietransfer: Unterstützung von Unternehmen bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen.
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Schlüsselbereichen für mehr Cross Innovation.
• Förderprogramme: Nutzung und Akquise von Fördermitteln zur Unterstützung der Innovationsziele.
Ansprechpartner bei saaris: Dr. Anita Lorenzen



Die Kontaktdaten Ihrer Ansprechpartner bei saaris:




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