Schweißtechnik im Wandel: Innovationen und Impulse für die Industrie von morgen
Wie lässt sich der Wandel in der Schweißtechnik gestalten? Welche Rolle spielen Digitalisierung, Big Data und künstliche Intelligenz dabei – insbesondere in der Fügetechnik? Antworten darauf lieferten die Wissenstransfertage Industrie 4.0 am 12. und 13. Mai 2025 bei der Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH, Niederlassung SLV Saarbrücken (GSI SLV Saarbrücken). Die zweitägige Fachveranstaltung brachte Expertinnen und Experten aus Forschung, Wirtschaft und Industrie zusammen.
Dr. Pascal Strobel: „Niemand schafft die Transformation allein – sie gelingt nur durch Austausch, Kooperation und den aktiven Willen zur Veränderung.“
Den inhaltlichen Auftakt gab der saaris-Verantwortliche für die Automobilindustrie, in der das Thema Schweißen von großer Bedeutung ist, Dr. Pascal Strobel. In seinem Grußwort stellte er die Bedeutung der Transformation für das Saarland heraus. Trotz rückläufiger Entwicklung zähle das Bundesland mit einem Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro, mehr als 40.000 Beschäftigten und 250 Unternehmen im Automobilbereich weiterhin zu den industriellen Schwergewichten im Saarland. Projekte wie der Automotive Transformation Hub (ATH), TraWeBa, KOMATRA oder DiSerHub, alle koordiniert durch saaris, unterstützen gezielt mittelständische Unternehmen beim Wandel. Dr. Strobel betonte: „Niemand schafft die Transformation allein – sie gelingt nur durch Austausch, Kooperation und den aktiven Willen zur Veränderung.“
KI und Qualitätssicherung – Praxisbeispiele mit Strahlkraft
Das Programm bot an beiden Tagen zahlreiche Keynotes von Best-Practise- Unternehmen und Forschungseinrichtungen. So zeigte etwa Oliver Hopp von VITRONIC, wie durch KI-basierte Bildverarbeitung Schweißnähte präzise und automatisiert kontrolliert werden können. Das Wiesbadener Unternehmen gilt als Vorreiter im Bereich industrieller Bildverarbeitungssysteme – und setzt mit dem Motto „Konnektivität statt Komplexität“ auf einfache Bedienung bei gleichzeitig hohem technischen Anspruch.
Ein weiteres Highlight war die Präsentation der Tessonics Group. Dr. York Oberdörfer demonstrierte, wie durch Deep Learning und Echtzeit-Auswertung bereits heute eine Null-Fehler-Produktion beim Widerstandspunktschweißen möglich ist. So wurde mit über 40.000 Datensätzen ein KI-Modell trainiert, das Abweichungen erkennt und autonom reagiert.
Auch Unternehmen wie Evobeam, Siemens Energy, Safra Spa, CENIT AG oder die EDI GmbH gewährten Einblicke in moderne Prozessdiagnostik, Offline-Programmierung, LLM-basiertes Wissensmanagement und die Integration digitaler Dokumentationstools in den Fertigungsalltag.
Die für den Wissenstransfer entwickelte Plattform cyberjoin.de wurde als zentrale Anlaufstelle interessierter Unternehmen für Vorträge, Datenblätter und Kontakte vorgestellt – künftig ergänzt um eine KI-gestützte Forschungsplattform zur Auswahl passender Fügeverfahren.
Interaktive Elemente und praxisnahe Diskussionen
Neben den Keynotes bot die Veranstaltung zahlreiche interaktive Formate, bei denen die Teilnehmenden Fragen stellen, Feedback geben und sich mit den Referierenden austauschen konnten. Eine begleitende Fachausstellung rundete das Programm ab, ebenso wie Networking-Möglichkeiten bei Kaffee, Abendessen und einem Ausklang mit Mittagessen.
Sie finden das Thema interessant, haben aber die Veranstaltung verpasst? Am 27. und 28. Mai findet die Veranstaltung in Fellbach bei Stuttgart erneut statt. Kostenfreie Anmeldung unter www.cyberjoin.de an.
Hintergrundinformation:
Um den Wandel in der Automobil- und Zulieferindustrie hin zu Digitalisierung, Elektromobilität, Wasserstofftechnologie und Leichtbau zu beschleunigen, hat die Bundesregierung bundesweit Transformationsnetzwerke und -Hubs ins Leben gerufen. Einer davon ist der vom BMWK geförderte Transformations-Hub CyberJoin, der gemeinsam von der Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart und sechs Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten, Niederlassungen der der GSI mbH umgesetzt wird. Ziel ist es, durch nachhaltige Füge- und Fertigungstechnik den technologischen Wandel in der Branche zu unterstützen.





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