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Diagnose Krebs: Umgang mit der Krankheit im Unternehmen

Nach der Diagnose Krebs ist die Welt für die Betroffenen und ihre gesamte Umgebung eine andere. Krebskranke Menschen, Angehörige, aber auch die Arbeitgeber benötigen über die medizinische Hilfe hinaus qualifizierte Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen und sozialen Belastungen. Erster Ansprechpartner im Saarland ist die Saarländische Krebsgesellschaft, die mir ihren Angeboten umfangreiche Möglichkeiten bietet, der Krankheit zu begegnen und im Vorhinein präventiv im besten Fall zu vermeiden. MEDEA, die Saarbrücker Weiterbildungsakademie und Veranstaltungsagentur mit dem fachlichen Schwerpunkt aus allen Bereichen der Onkologie für Fort- und Weiterbildungen, Patientenkommunikation und Projektmanagement unterstützt Unternehmen und Patienten. Ihre Mission lautet, die unterschiedlichsten Personengruppen und ihre Interessen miteinander zu verbinden und den gemeinsamen Dialog zu fördern.

 

Im Nachgang zum Weltkrebstag starteten die AG Gesundheitswirtschaft und saaris eine Veranstaltungsreihe zum Thema “Prävention und Umgang mit Betroffenen im Betrieb”. Wir sprachen mit der Referentin Sabine Rubai, Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft (SKG)

Frau Rubai, würden Sie uns bitte einen kurzen Einblick dazu geben, was die Saarländische Krebsgesellschaft leistet?

Nach der Diagnose Krebs, ist von einer Sekunde auf die nächste nichts mehr, wie es war. Man hat Sorgen und Ängste und wird unweigerlich mit existenziellen Fragen konfrontiert, die man so nicht kannte. Dazu kommt eine Flut an Informationen, Therapievorschlägen und Arztterminen – plötzlich ist alles anders. Das Angebot der Saarländischen Krebsgesellschaft richtet sich an alle Erkrankten, an ihre Familien und Freunde. Denn sie leiden alle mit, wenn eine Krebsdiagnose gestellt wird. Unser Team aus Psychoonkolog*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen berät und begleitet die Betroffenen, die bei uns Halt und Unterstützung finden, mit psychoonkologischem Fachwissen und sozialrechtlichem Knowhow durch eine schwere Lebenszeit. Im Projekt Regenbogen stehen dann speziell nochmal die Kinder und Jugendlichen im Fokus, deren Mama oder Papa erkrankt ist.

Im Projekt „Zurück ins Leben – Beratung und Begleitung nach einer Krebserkrankung“ begleiten wir Menschen, die ihre Krebserkrankung überwunden haben. Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich geheilt, aber nicht gesund und stehen vor vielfältigen Herausforderungen und Belastungen wie körperlichen Langzeitfolgen wie Polyneuropathien, Fatigue oder Schlafstörungen, haben Ängste und stehen vor finanziellen Problemen und beruflichen Fragestellungen. Mit individuellen Beratungen, Vorträgen und Workshops helfen wir den Betroffenen, einen Weg „Zurück ins Leben“ zu finden.

Zu welchem Zeitpunkt sollten Unternehmen auf Sie zukommen?

Es ist immer der richtige Zeitpunkt, auf uns zuzukommen. Ein Part vom Projekt „Zurück ins Leben“ ist es z.B., Unternehmen dabei zu unterstützen, wenn Mitarbeiter*innen an Krebs erkranken. Oft herrscht bei allen Beteiligten eine gewisse Verunsicherung, wie man mit der Situation umgehen sollte. Dieser Unsicherheit kann am besten mit qualitativ hochwertigen und gesicherten Informationen begegnen. Dafür haben wir Broschüren und bieten individuelle Beratung für die Mitarbeiter und für Arbeitgeber.

Und auch, wenn gerade keine Mitarbeitenden akut betroffen sind, ist der richtige Zeitpunkt. Wir haben drei verschiedene Präventionsvorträge im Programm, die Unternehmen z.B. im Rahmen den BGM für ihre Mitarbeiter*innen anbieten können. In einem allgemeinen Vortrag geht es darum, wie Krebs überhaupt entsteht und welche Risikofaktoren jeder vermeiden kann. Hier stehen eine bewusste und gesunde Lebensweise sowie Möglichkeiten zur Krebs-Früherkennung im Mittelpunkt. In zwei weiteren, geschlechterspezifischen Vorträgen klären unsere Experten über die speziellen Risikofaktoren, Präventions- und Früherkennungsmöglichkeiten, jeweils für Frauen und Männer, auf.

Wie können Betriebe präventiv mit dem Thema Krebs umgehen?

Indem sie ihren Mitarbeiter*innen beispielsweise in den Genuss unserer Präventionsvorträge kommen lassen und so das Bewusstseit jedes einzelnen für eine gesunde, ausgewogene Lebensweise zu schärfen und zur Wahrnehmung von Früherkennungsuntersuchungen motivieren.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eigene, interne Krebsfrüherkennungsprogramme für die Mitarbeitenden anzubieten, z.B. zum Thema Darmkrebs. Von den Krankenkassen werden die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Stuhlprobe auf okkultes, also verstecktes Blut untersuchen) erst ab dem 50. Lebensjahr jährlich übernommen, aber auch jüngere Menschen können an Darmkrebs erkranken und dann ist es entscheidend, dass ein Tumor möglichst früh entdeckt wird. Oder z.B. Hautkrebsscreenings im Rahmen des BGM anzubieten – gerade, wenn die Mitarbeiter viel im Freien tätig sind und das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken dadurch steigt.
Viele wissen gar nicht, dass es solche Früherkennungsprogramme gibt. Je niedrigschwelliger man diese Programme anbietet umso mehr Menschen, nehmen sie wahr – und die Gesundheit der Mitarbeitenden sollte jedem Unternehmen am Herzen liegen.

Ihre Ansprechpartnerin bei saaris:

Max Mustermann
Heike Ziegler-Braun Economy Transformation Hub 0681 210 66 203 heike.ziegler-braun@saaris.saarland