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Zukunft Wasserstoff: Wege und Wertschöpfung in Europa

Saarland und Rheinland-Pfalz drängen in Brüssel auf zügigen Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in Europa

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und ihre rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsame Aktivitäten rund um Wasserstoff auch auf europäischer Ebene auszuweiten.

Beide Länder haben ein großes Interesse an dem weiteren Auf- und Ausbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Wasserstoff bildet eine wichtige Säule für die Erreichung der Klimaneutralität, für die Energiewende und für die Transformation der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Vor rund 120 Interessenvertretern, Entscheidern und Entscheiderinnen und politischen Verantwortlichen diskutierten Malu Dreyer und Anke Rehlinger gemeinsam mit Vertretern und Vertreterinnen großer Industrieunternehmen wie BASF, Fluxys, Creos und Stahl-Holding Saar. Zuvor hatten sie in einer Kabinettssitzung beider Länder in Brüssel einen gemeinsamen Beschluss gefasst, der unter anderem vorsieht, bei der Europäischen Kommission auf Beschleunigung von Prüfverfahren staatlich geförderter Wasserstoffprojekte mit europäischem Bezug zu drängen.

„Davon hängt auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte ab. Die EU setzt bei der Versorgung der Industrie mit Wasserstoff auch auf Projekte zur verbrauchsnahen Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyse. Rheinland-Pfalz ist beim Aufbau der regionalen Wasserstoff-Wirtschaft bereits sehr aktiv mit unseren von der EU geförderten ‚International Project of European Interest‘ (IPCEI) wie ‚Hy4Chem‘ der BASF SE mit seinem Elektrolyseur zur H2-Erzeugung und –Verwendung in der Chemieindustrie, ‚GenH2‘ für Brennstoffzellentechnologie im Nutzfahrzeugbereich bei Daimler Truck in Wörth und die geplante Batteriezellfabrik in Kaiserslautern“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Rheinland-Pfalz fördere zudem die regionale Wasserstoffwirtschaft mit fünf sogenannten Hy-Land-Projekten.

„Beide Länder benötigen aber zusätzlich eine schnelle und vollständige Anbindung an das deutsche bzw. europäische Wasserstoffnetz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mitentscheidend für einen Markthochlauf sei zusätzlich Importkapazitäten, verbunden mit entsprechenden Transportkapazitäten, zu erhöhen. Die BeNeLux-Staaten verfügten über Großhäfen (Rotterdam, Antwerpen-Brügge), welche bereits jetzt als Energy-Hubs für Europa dienten und für die Wasserstoff-Transformation herangezogen werden könnten. „Im vergangenen Jahr war ich dort, um die Optionen für Rheinland-Pfalz auszuloten“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Studien gehen davon aus, dass diese Häfen im Jahr 2030 perspektivisch ca. 67 % der europäischen Importkapazitäten bereitstellen.

„Das Potenzial von Wasserstoff haben wir für unsere Region früh erkannt und nach möglichen Synergien für beide Länder gesucht. Wir wollen an einem Strang ziehen, um den zielgerichteten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft auch auf europäischer Ebene zu beschleunigen“, sagte Rehlinger bei der anschließenden Veranstaltung, zu der die Ministerpräsidentinnen Experten aus der Stahlbranche sowie der Energiewirtschaft geladen hatten. „Nur, wenn uns der Ausbau des Marktes und der Infrastruktur gelingt, kann Wasserstoff wettbewerbsfähig werden. Dazu braucht es die politische Unterstützung auf deutscher, ebenso wie auf europäischer Ebene.“

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