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Branchenforum automotive zu Gast bei Daimler Protics

Etwa 80 Unternehmer und Wissenschaftler besuchten das Branchenforum automotive bei Daimler Protics, organisiert von automotive.saarland und der IHK. Für alle war danach eindeutig ersichtlich, dass Softwareentwicklung eine entscheidende Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit in der Automobilproduktion und im Fahrbetrieb der Zukunft ist.

Die Vision von Daimler Protics ist klar definiert: „Wir gestalten die digitale Realität mit Produkt-und Mobilitätsdaten, sprich ein komplettes Datenmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette und während des gesamten Produktlebenszyklus“, fasst der Standortleiter der Daimler Protics in Saarbrücken, Ulrich Linder, zusammen. Ein für viele Unternehmer noch anspruchsvolles Thema, wie diese während der Veranstaltung feststellten, aber ein Muss in der Zukunft der Automobilbranche.

Digitale Realität: Neue Antworten auf neue Fragen gesucht

2002 startete Daimler Protics als Start-up und 100%ige Tochter des Daimler-Konzerns mit 13 Mitarbeiter*innen. Heute arbeiten an vier Standorten fast 700 ITler sowie Fachexperten und erwirtschaften einen Umsatz von 74 Mio. Euro. Im Saarbrücker Science Park wird die Zukunft geschmiedet: „Die Megatrends Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit bergen jeder einzeln schon eine große Veränderung, besonders in der Kombination. In der Vernetzung liegt die Herausforderung“, so Linder. Eine riesengroße Aufgabe für alle, denn alles werde komplexer, die Kompatibilität müsse immer gewährleistet sein. Elektrofahrzeuge, autonomes Fahren, Konnektivität oder Cloud Computing, neue Themen, Geschäftsfelder und Märkte, die erst einmal durchdrungen werden müssen. Die Voraussetzung dafür: Ein digitaler Zwilling für jedes baubare und gebaute Produkt über den gesamten Lebenszyklus und damit ein Produktdatenmanagement, das bisherige und neue Technologien wie beispielsweise Augmented Reality miteinschließt. Die Daimler Protics leistet einen wesentlichen Beitrag mit ihren Fachexperten und Softwarespezialisten im Saarland für die Digitalisierungsstrategie der Daimler AG. „Trotz aller Technik stehen in unserer Strategie die Kunden und Mitarbeiter im Mittelpunkt“, so Linder in seiner Präsentation.

„saaris-Veranstaltungen sind immer gut“

Die zahlreichen Teilnehmer, die wie beispielsweise Thierry Wehrung von Resa Systems großes Interesse an Zukunftstechnologien haben, waren von der Vielzahl an Informationen beeindruckt. Gerhard Schaller, bei ZF mit dem Thema Digitalisierung unterwegs, freute sich auf den Fachaustausch und brachte es auf den Punkt: „saaris-Veranstaltungen sind immer gut.“

 

Drei Fragen an Ulrich Linder:

Herr Linder, Tesla nutzt Cloud Computing, um Fahrzeuge upzudaten und Daten für automatisierte Fahrfunktionen zu sammeln. Geht dieser Autobauer damit ein zu hohes Risiko bezüglich Cyber Security ein oder müssten eigentlich auch die anderen Hersteller hier nachziehen?

Nein, ohne Clouds wird autonomes Fahren nicht möglich sein. Es gehen dort riesengroße Mengen an Daten aus dem Fahrzeug raus und wieder hinein. Die dafür notwendige Netzverfügbarkeit ist Grundvoraussetzung, um den Datenfluss sicherzustellen.

 

Werden alle 3D-Druck-Projekte im Konzern von Daimler Protics ausgeführt oder führen die einzelnen Werke auch selbst Projekte durch? Wie sehen Sie den 3D-Druck und damit auch die additive Fertigung in naher Zukunft?

Zurzeit sind Einzelfertigungen möglich. Hauptsächlich wird der 3D-Druck bei Kleinserien, Ersatzteilen und Betriebsmitteln angewandt. Daimler Protics konzentriert sich auf die Ermittlung der Druckfähigkeit sowie die Erstellung und Bereitstellung der Druckdaten mit dem Ziel einer durchgängigen digitalen Prozesskette.

 

Ihre Arbeitsgruppen arbeiten auch an der Automatisierung oft aufwändiger, sich wiederholender Arbeiten, wenn z. B. täglich Reports erstellt werden. Welche Vorteile sehen Sie?

Viele lästige und zeitaufwändige Standardarbeiten fallen weg. Die Fehleranfälligkeit geht gegen null. Damit wird die Effizienz gesteigert, Kosten werden gesenkt und die Mitarbeiter haben mehr Zeit, um sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren.

Ihr Ansprechpartner

Max Mustermann
Dr. Pascal Strobel Automotive Transformation Hub | saaris.motovation 0681 210 66 201 pascal.strobel@saaris.saarland