Biotechnologen forschen an neuartigen Stoffen für leichtere E-Autos und grünen Wasserstoff
Grüner Wasserstoff und leichtere – also sparsamere – Elektroautos verbindet man nicht unbedingt mit holzzersetzenden Bakterien. Und doch könnten solche Bakterien irgendwann dabei helfen, sauberen Wasserstoff zu erzeugen und leichtere E-Autos zu bauen. Wie das gehen könnte, erforscht ein internationales Forschungskonsortium aus Industrie und Wissenschaft. Mit dabei in dem EU-Forschungsprojekt ist auch der Biotechnologe Christoph Wittmann von der Universität des Saarlandes und sein Team. Im Forschungsprojekt „BIOPYRANIA“ stehen Pyrazin-Hochleistungskunststoffe im Fokus von 13 Konsortialpartnern.
Die Europäische Union fördert das Projekt in den kommenden vier Jahren mit rund fünf Millionen Euro. 471.000 Euro davon gehen an die Universität des Saarlandes. Mit dem Geld möchten Christoph Wittmann und sein Team herausfinden, wie sie das Bodenbakterium Corynebacterium glutamicum dazu bringen können, die passenden „Ausscheidungsprodukte“ herzustellen, die wiederum als Grundstoffe für die Industrie verwendet werden können – also etwa als Bestandteil von Leichtbauteilen von E-Autos oder auch von speziellen Membranen, die bei der grünen Wasserstoffproduktion helfen, Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zu zerlegen.
Solche Bakterien sind die Werkzeuge der Saarbrücker Biotechnologen. Wenn es ihnen gelingt, die Mikroben gezielt so zu manipulieren, dass ihr Stoffwechsel Substanzen produziert, die im industriellen Maßstab nutzbar sind, könnten sie dabei helfen, eine nachhaltige „Kreislaufwirtschaft“ zu etablieren. Im Idealfall werden dabei alle Produkte vom Beginn der Herstellungskette bis zum fertigen Produkt CO2-neutral und wiederverwertbar hergestellt.
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